
Alle unsere 3 bisherigen Ausgaben!
Um das Warten auf Heft #4 zu verkürzen, gibt es nur für kurze Zeit das Paket mit Restexemplaren der Ausgaben 1-3 für nur 12€ plus Porto.
Es sind nicht mehr allzu viele!
Einfach eine Mail an westlit@web.de
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Im Jahre 1970 veröffentlichte der amerikanische Autor Richard Brautigan sein Gedicht: Der Amelia Earhart Pfannkuchen. Es lautet:
„Ich kann einfach kein Gedicht finden
für diesen Titel. Ich hab jahrelang
nach einem gesucht, und jetzt geb ich auf.“
In einem wunderbaren Projekt, initiiert von Timo Brandt und Petrus Akkordeon, schrieben nun viele viele großartige KollegInnen ihre Versionen eben dieses Gedicht, das Brautigan so absolut nicht einfallen wollte. Wunderbar ausgestattet und illustriert ist die Sammlung nun bei Moloko+ erschienen. Ich freue mich, mit 2 Varianten vertreten zu sein.
Danke, Ralf Friel. Danke, Timo. Danke Petrus.
Sehr tolle Erfahrung und großartiges Ergebnis!
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Diesen Freitag (29.05.) lese ich allein in der Stadtbücherei Steinfurt. Am nächsten (06.05.) dann mit Kollege Thorsten Trelenberg, mit dem ich in einem moderierten Werkstattgespräch über meinen neuen Roman, brandneue Lyrik und Thorstens ureigene Erfindung des Ruhrikus spreche. Das wird spannend!
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Unser kleines Literaturblatt Die sentimentale Eiche geht in die 3. Runde!
Wieder haben wir uns bemüht, AutorInnen mit Bezug zur Region zu versammeln.
Einige altbekannte und viele neue Eichenblätter haben sich gefunden- das Heft ist prallvoll:
mehr Lyrik (größtenteils unveröffentlicht), mehr Prosa und noch mehr Rezensionen.
Ab sofort liegen die auf 100 Exemplare limitierten Hefte bereit!
Jedes mit 24 Seiten auf Zeitungspapier, Retro-Optik, durchgehend illustriert.
Inhalt:
Sigrid Drübbisch (Witten/Lyrik)
Heinrich Peuckmann (Kamen/Lyrik)
Marlies Blauth (geb. Dortmund/Lyrik)
Patrick Wilden (geb. Paderborn/Kommantar zum „Westfalenlied“)
Anja Liedtke (Bochum/Lyrik)
Frank Lingnau (Münster/Lyrik)
Mark Monetha Bergkamen/Lyrik)
Hans- Ulrich Heuser (Hagen/Szene)
Paul Vogel (Marl/Kurzprosa)
Elke Engelhardt (Bielefeld/Lyrik/Prosa)
Marcus Neuert (Minden/Lyrik)
Christoph Kleinhubbert (Herne/Lyrik/Rezension)
Maike Frie (Münster/Prosa)
Hellmuth Opitz (Bielefeld/Lyrik)
Alfons Huckebrink (Laer/Kurzprosa)
Jürgen Flenker (Münster/Lyrik)
Außerdem noch mehr Rezensionen zu
Jay Monika Walther (Dülmen)
Monika Littau (geb. Dorsten)
Artur Nickel (Bochum)
sowie einigen der oben Genannten.
Preis regulär: 6€ zzgl. Versand.
Für AutorInnen aller Ausgaben: 5€ zzgl. Versand
Restexemplare von Eiche No I & No.II: 4€ (Selbstkostenpreis)
Bestellungen an westlit@web.de.
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Lyrikaffine, Westfalophile, Haptikfetischichten!
Ausgabe 1 & 2 der „sentimentalen Eiche“, dem literarischen Blatt aus Westfalen sind noch in jeweils wenigen Exemplaren erhältlich. Zeitgenössische Gedichte, Kurzprosa und Rezensionen mit Illustrationen auf Zeitungspapier. Adventskalenderkompatibel, weihnachtstauglich, limitiert auf je 100 Exemplare. Auf Wunsch mit Tannen- oder Zimtduft besprüht. Pro Heft 6€ plus Porto. Bestellungen an westlit@web.de. Hallelujah!
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Und dann war da diese phänomenale Entdeckung eines Stoffes, der nach einem Roman schrie. Und dann war da tatsächlich irgendwann Zeit und ein Plan, der funktionierte. Und so erscheint neben Bullerbü brennt tatsächlich diesen Herbst noch ein weiterer Roman über einen westfälischen Metzgerssohn, der es weit gebracht hat. Eine Größe seiner Zeit und vielleicht der letzte Universalgelehrte.
Ähnlich viel und mühseligere Recherchearbeit als bei meinem letzten Roman: Die heiklen Passagen der wundersamen Herren Wilde & Hamsun, aber dank eines guten Konzepts deutlich schneller geschrieben.
More to come…
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an:www.murphy@hotmail.com
Lieber Murphy,
6 mal 6 und dieses Gesicht im Spiegel zeigt einem schon Ahnungen von seinem Zustand mit 50, mit 60 und entspricht so wenig dem Bild, das man selbst von sich hat und alles, was man nicht leiden mochte, als man jung war, verstärkt sich mit dem Alter. Die Nase, die Ohren wachsen ein Leben lang weiter, aber das Haar wird dünn. Man selbst sieht sich noch immer mit diesem weiten, wundergläubigen Blick: ein wenig zu weich, ein wenig zu weiblich. Mühelos schaut man hinter diese Maske, die Reife und Männlichkeit vorgibt. Noch immer ist man paralysiert und hilflos beim Anblick der oft schmerzhaften Perfektion junger Frauen. Man ist nach wie vor ahnungslos und unfähig, aus Fehlern zu lernen. Das magische Denken, sagt man, verschwindet mit sechs Jahren, aber jetzt hat man sechs mal sechs und genau wie die Kinder an Karneval verschmilzt man wie von Zauberhand mit dem, der man so gerne sein will und das eigentliche, eigene Gesicht verschwindet. Man füllt die hohlen Hände mit kaltem Wasser und wäscht sich und alles fühlt sich genau an wie immer. Verwandlungen: Gregor der Käfer fühlt sich genau so wie Gregor der junge Mann, bis auf einige körperliche Veränderungen, die allzu schnell vertraut sind und vergessen. Tigelchen und Töpfchen auf der Ablage sagen: Iss mich! Trink mich! Wer aus mir trinkt wird ein Tiger, wer aus mir trinkt wird ein Reh. Ein vager Blick muss reichen. Man mochte diesen schmollenden verwöhnten Zug nicht, aber seine bittere Negation auch nicht allzu genau betrachten. Man will sich in die Fresse hauen, aber wenn der Spiegel bricht, bist du sieben Jahre verflucht und sieben Jahre braucht die Haut, um sich komplett zu erneuern. Du wirst gewaschen von der Zeit, die über dich weggeht, ohne, dass du was dazu tust, aber auch geschliffen und geglättet. Nur, wenn wir tun, als ob wir Tiere wären, die nicht um das Sterben wissen und verbissen ineinander kämpfen um diesen einen Moment, in dem nicht der faulige Hauch der Zeit in der Luft liegt, klingt es ganz kurz kehlig und kraftvoll nach Leben wie die Laute der rolligen Katzen nachts im Hof.
herzlichst
dein
M.
Eingeordnet unter prosaisch
Da Kollege Thorsten Trelenberg gerade eine so schöne Rezension meines neuen Bandes: Landschaft mit großem H für die LyrikWelt geschrieben hat und dieses darin zitiert, gibt es das nun als Sunday Poem. Es ist das allererste der 25 „Heimatgedichte“ im Buch.
HEIMATGEDICHT
landesprachlich:
junge, man sieht es doch immer schon kommen
und: alles zieht vorbei,
wenn ich übern hund komm`
komm` ich doch auch übern schwanz und:
schlimm ist, was man nicht im herbst verbrennen kann
an den rändern franste das plane
aus ins krause, ins dickicht,
ins drohen der diaspora
abseits der markierten linien
nur dichtes grün, grimms wald
die blaue ader auf dem handrücken
einer großvatergegend und teil
der topographie einer kindheit:
ein undichter alter,
der sein wasser nicht halten kann
gleichgültigkeit definierte den grenzwert
in den ohrfeigen an den feldmarken
waren die überlieferungen manifestiert
blaugraue laken lagen auf den wiesen
und wurden nicht trocken
die nachbarin packte die koffer
schlimmer als feuer
wenn der dämmer an den gebäuden
einmal bis zum sockel stand,
und das gemäuer sich dran besoff
ging das dunkel nie mehr raus
nicht mit wärme, nicht mit licht
für ein paar tage kamen die fremden
und bauern, die man sonst nie fern ihrer felder sah,
mümmelten verächtlich: war schon mal schlimmer
und schritten deichgrafengleich davon
übers wasser
nach einer woche
verdorrte der kleiige ort
und ging wieder auf
in ödnis
wie reisig
machen wir einen strich
unter all die liegen- land- und rechenschaften
und notieren als summe:
fremd
genau bis auf fünf stellen
hinter dem komma.
Eingeordnet unter lyrisch
Wer Angst vor dem Ende hat, sollte keine Geschichte beginnen.
Oft genug liegt das Ende schon vor dem Anfang, wenn die Geschichte sich noch im Bereich der Möglichkeit, der Ideen bewegt und das schon feststehende Ende erstickt sie im Keim. -Schade. Manchmal kommt es abrupt und unerwartet, bevor man das Gefühl hat, alle Aggregatszustände des Stoffes seien durchgelebt und ab und an zieht es sich hin und hin und zögert und wäre besser eher gekommen. In machen Fällen lebt man in Erwartung und einer Ahnung des Endes und merkt nicht, dass es längst präsent ist und dieser schleichende Zustand des Verfalls bereits eigentlich und de facto ENDE heißt.
Eine Geschichte braucht ein Ende, besser wäre es, man finge gar nicht erst an. Aber manchmal ist es zu verlockend, die Fäden in der Hand zu halten, die Finger in die hohlen Köpfe der Puppen zu stecken und ihnen Worte in den Mund zu legen. Dass man mit jeder Wendung, jedem Vorantreiben der Handlung bereits am Ende strickt, ist einem nicht bewußt. Erst, wenn es erforderlich wird, bekommt man Angst und fragt sich, ob es wohl ein Rundes wird, das langsam heranrollt und mit dem Rest des Schwungs an genau der richtigen Stelle zum stehen kommt, oder ob es fällt wie ein Beil und alle losen, noch durchbluteten Stränge schmerzhaft kappt. Man sucht nach guten letzten Worten.Und dann beantwortet man zwanghaft alle Fragen, aber jede Antwort zieht eine neue Frage wie eine Kugel an einer Kette um den Knöchel hinter sich her und dann trifft man nicht die Tasten und über jedem Punkt krümmt sich immer ein Haken. Man sucht nach Worten, und findet doch immer nur UND.
Eine Geschichte braucht ein Ende, auch Tausend, auch Zehntausend Seiten sind keine Lösung, wenn nicht die letzte verlässlich weiss ist. Alle müssen sterben oder sich im Zustand des unzweifelhaften Glücks auflösen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute kauft uns Keiner mehr ab! Drei Pünktchen sind keine Lösung und weiter und unermüdlich Schicht auf Schicht aufzustapeln führt nur bis nach Babel und bis in den Himmel und zur Unendlichkeit und das ist uns -auf höhere Weisung hin- leider verboten.
Man kann ein Ende suchen, aber keines finden. Man kann kein Ende machen, wo noch keines ist. Man. kann. Hier. Keinen. Punkt. Setzen, weil der Satz noch nicht komplett ist.
Es will alles gesagt,es will alles getan sein, bevor man erfährt, wie es endet. So ist es abgemacht, mit dem Es war einmal, mit dem ersten Wort hast du dich darauf eingelassen.
Jetzt musst du es zu Ende bringen.
Eingeordnet unter prosaisch